Stiftung Warentest Girokonto-Test 2025 – Die wichtigsten Ergebnisse

Stiftung Warentest untersucht regelmäßig den deutschen Girokonto-Markt und testet mehrere hundert Konten auf Kosten, Leistungen und Transparenz. Der aktuelle Test aus Finanztest 10/2024 hat 270 Girokonten von 127 Banken analysiert – darunter Filialbanken, Sparkassen, Volksbanken und Direktbanken.

Die zentralen Erkenntnisse des Tests:

  • Kostenlose Konten sind Standard – aber oft mit Bedingungen wie Mindestgeldeingang
  • Direktbanken deutlich günstiger – bis zu 200€ jährliche Ersparnis gegenüber Filialbanken
  • Versteckte Gebühren weit verbreitet – besonders bei Bargeldabhebungen und Kreditkarten
  • Große regionale Unterschiede – Sparkassen und Volksbanken variieren stark je nach Region
  • Service-Qualität oft unabhängig vom Preis – teure Konten sind nicht automatisch besser

Das Fazit der Tester: Für die meisten Verbraucher ist ein kostenloses Direktbank-Konto die beste Wahl. Filialbanken lohnen sich nur bei speziellen Bedürfnissen.

So testet Stiftung Warentest Girokonten

Die Bewertungsmethodik von Stiftung Warentest ist transparent und praxisnah. Die Tester simulieren verschiedene Nutzerprofile und berechnen die tatsächlichen Jahreskosten.

Die Bewertungskriterien im Detail

1. Kontoführungsgebühren (Gewichtung: 40%)

  • Monatliche Grundgebühr
  • Bedingungen für Kostenfreiheit (Mindestgeldeingang, Alter, Kartenzahlungen)
  • Gebühren für Kontoauszüge und Belegbuchungen

2. Bargeldversorgung (Gewichtung: 30%)

  • Anzahl verfügbarer Geldautomaten
  • Kosten für Abhebungen am eigenen Automaten
  • Gebühren für Fremdautomaten
  • Kosten für Bargeldeinzahlungen

3. Kartenzahlungen und Karten (Gewichtung: 15%)

  • Kosten für Girocard (EC-Karte)
  • Kreditkartengebühren (auch ab 2. Jahr)
  • Fremdwährungsgebühren
  • Verfügbarkeit von Debitkarten

4. Transparenz und Preis-Leistungs-Verzeichnis (Gewichtung: 10%)

  • Verständlichkeit der Gebührenstruktur
  • Vollständigkeit der Kostenaufstellung
  • Verfügbarkeit von Informationen online

5. Service und Banking-Features (Gewichtung: 5%)

  • Online-Banking-Funktionen
  • Qualität der Banking-App
  • Erreichbarkeit des Kundenservice
  • Zusatzleistungen wie Kontowechselservice

Die Nutzerprofile im Test

Stiftung Warentest unterscheidet zwischen verschiedenen Nutzertypen, um realistische Kosten zu berechnen:

Profil 1: Standardnutzer

  • 700€ monatlicher Geldeingang
  • 6 Bargeldabhebungen pro Monat
  • 10 Kartenzahlungen monatlich
  • Nutzung von Online-Banking

Profil 2: Wenignutzer

  • 300€ monatlicher Geldeingang
  • 3 Bargeldabhebungen pro Monat
  • 5 Kartenzahlungen monatlich
  • Gelegentliche Nutzung

Profil 3: Vielnutzer

  • 2.000€ monatlicher Geldeingang
  • 10 Bargeldabhebungen pro Monat
  • 25 Kartenzahlungen monatlich
  • Regelmäßige Auslandsnutzung

Profil 4: Senior (Filialnutzer)

  • 1.200€ monatlicher Geldeingang (Rente)
  • 8 Bargeldabhebungen pro Monat
  • Schalterüberweisungen statt Online-Banking
  • Regelmäßiger Filialbesuch

Für jedes Profil berechnen die Tester die Jahresgesamtkosten und vergeben entsprechende Noten.

Die Testsieger bei Stiftung Warentest – Kategorie Direktbanken

Direktbanken dominieren die Bestenliste bei kostenlosen und günstigen Girokonten. Hier die Top-Empfehlungen aus dem aktuellen Test:

1. ING Girokonto – Note: Gut (1,6)

Jahreskosten bei Standardnutzung: 0€ (bei 700€ Geldeingang), sonst 58,80€

Stärken laut Stiftung Warentest:

  • Komplett kostenlos bei erfülltem Mindestgeldeingang
  • Kostenlose Girocard und Visa Debitkarte
  • Über 58.000 Geldautomaten deutschlandweit (Cash Group + Visa-Netz)
  • Kostenlose Bargeldabhebungen ab 50€
  • Keine Fremdwährungsgebühren
  • Sehr gutes Online-Banking und App

Schwächen:

  • Bedingung: 700€ Geldeingang erforderlich
  • Bargeldeinzahlungen nur über Partnerbanken (Gebühren möglich)
  • Dispozins relativ hoch (10,99% p.a.)

Fazit der Tester: Bestes Komplettpaket für Berufstätige mit regelmäßigem Einkommen. Exzellente Bargeldversorgung durch großes Automatennetz.

2. DKB Girokonto – Note: Gut (1,5)

Jahreskosten bei Standardnutzung: 0€ (bedingungslos)

Stärken laut Stiftung Warentest:

  • Komplett kostenlos ohne Bedingungen
  • Kostenlose Visa Debitkarte
  • Weltweit kostenlose Bargeldabhebungen (bei Aktivkunden ab 700€ Geldeingang)
  • Keine Fremdwährungsgebühren
  • Sehr gute Banking-App mit Budget-Tools
  • Günstiger Dispozins (9,89% p.a.)

Schwächen:

  • Keine Girocard (kann bei manchen Geschäften problematisch sein)
  • Kostenlose weltweite Abhebungen nur für Aktivkunden
  • Bargeldeinzahlungen schwierig (nur über Fremdbanken gegen Gebühr)

Fazit der Tester: Top-Wahl für digitale Nutzer und Vielreisende. Beste Auslandskonditionen im Test.

3. C24 Smart – Note: Gut (1,7)

Jahreskosten bei Standardnutzung: 0€ (bedingungslos)

Stärken laut Stiftung Warentest:

  • Keine Bedingungen für Kostenfreiheit
  • Kostenlose Mastercard Debitkarte
  • 4x monatlich kostenlose Bargeldabhebungen
  • Integriertes Tagesgeldkonto mit Verzinsung
  • Moderne App mit Finanzübersicht und Kategorisierung
  • Schnelle Kontoeröffnung

Schwächen:

  • Keine Girocard
  • Nur 4 kostenlose Abhebungen (danach 2€ pro Abhebung)
  • Kleineres Automatennetz als ING oder DKB
  • Noch junge Bank (weniger Erfahrung)

Fazit der Tester: Ideal für Menschen ohne Mindestgeldeingang. Besonders gut für Wenignutzer und als Zweitkonto.

4. comdirect Girokonto – Note: Gut (1,8)

Jahreskosten bei Standardnutzung: 0€ (bei 700€ Geldeingang oder 3 Zahlungen/Monat), sonst 58,80€

Stärken laut Stiftung Warentest:

  • Kostenlose Girocard und Visa Debitkarte
  • Flexible Bedingungen (Geldeingang ODER 3 Kartenzahlungen)
  • Gutes Automatennetz (Cash Group)
  • Apple Pay und Google Pay
  • Umfangreiche Banking-App

Schwächen:

  • Bedingungen für Kostenfreiheit erforderlich
  • Nur 3 kostenlose Bargeldabhebungen pro Monat (danach über Cash Group)
  • Dispozins hoch (10,85% p.a.)

Fazit der Tester: Gute Alternative zur ING mit flexibleren Bedingungen. Ideal für aktive Kartennutzer.

Die Testsieger bei Filialbanken und Sparkassen

Filialbanken kosten mehr, bieten aber persönlichen Service und Bargeldeinzahlungen. Die besten Konten laut Stiftung Warentest:

Sparkassen – große regionale Unterschiede

Note: Befriedigend (2,5) bis Ausreichend (3,8)

Jahreskosten: 50€ - 150€ je nach Region

Stärken:

  • Flächendeckendes Filialnetz (ca. 10.000 Filialen)
  • Über 23.000 Geldautomaten deutschlandweit
  • Kostenlose Bargeldeinzahlungen
  • Persönliche Beratung vor Ort
  • Girokonto und Kreditkarte meist inklusive

Schwächen:

  • Hohe Kontoführungsgebühren (durchschnittlich 5-12€ pro Monat)
  • Große regionale Preisunterschiede
  • Oft Gebühren für Online-Überweisungen bei günstigeren Modellen
  • Teils versteckte Kosten für Kontoauszüge

Beispiele aus dem Test:

  • Sparkasse Bremen (Note 2,5): 67€ Jahreskosten bei Standardnutzung
  • Sparkasse Köln/Bonn (Note 3,1): 96€ Jahreskosten
  • Sparkasse München (Note 3,6): 132€ Jahreskosten
  • Kreissparkasse Ludwigsburg (Note 3,8): 156€ Jahreskosten

Fazit der Tester: Nur sinnvoll bei regelmäßigem Filial- und Bargeldeinzahlungs-Bedarf. Kosten variieren stark – lokale Sparkasse vergleichen.

Volksbanken und Raiffeisenbanken – moderate Gebühren

Note: Befriedigend (2,7) bis Ausreichend (4,0)

Jahreskosten: 60€ - 180€ je nach Region

Stärken:

  • Ca. 8.000 Filialen bundesweit
  • 16.000 Geldautomaten im BankCard ServiceNetz
  • Persönliche Beratung und Kundenbetreuung
  • Kostenlose Bargeldeinzahlungen
  • Oft Genossenschaftsmodell mit Mitgliederboni

Schwächen:

  • Höhere Gebühren als Sparkassen im Durchschnitt
  • Regionale Unterschiede noch größer als bei Sparkassen
  • Teils Gebühren für jede Überweisung
  • Kreditkarte oft nur gegen Aufpreis

Beispiele aus dem Test:

  • VR Bank Flensburg-Schleswig (Note 2,7): 72€ Jahreskosten
  • Volksbank Köln Bonn (Note 3,2): 108€ Jahreskosten
  • Münchner Bank (Note 3,9): 168€ Jahreskosten
  • Berliner Volksbank (Note 4,0): 180€ Jahreskosten

Fazit der Tester: Ähnliches Profil wie Sparkassen, aber oft teurer. Nur bei bestehender Kundenbeziehung oder lokalem Beratungsbedarf sinnvoll.

Postbank – bundesweit einheitlich

Note: Ausreichend (3,4)

Jahreskosten: 84-108€ (je nach Kontomodell)

Stärken:

  • Bundesweit einheitliche Preise (keine regionalen Unterschiede)
  • Viele Filialen und Partnerstandorte (Deutsche Post)
  • Cash Group Automatennetz (ca. 7.000 Automaten)
  • Bargeldeinzahlungen an Postbank-Automaten kostenlos

Schwächen:

  • Vergleichsweise hohe Grundgebühr (7-9€ pro Monat)
  • Service-Qualität in Post-Filialen oft eingeschränkt
  • Online-Banking weniger modern als bei Direktbanken
  • Kreditkarte meist gegen Aufpreis

Fazit der Tester: Teurer als Direktbanken, aber günstiger als viele Sparkassen. Alternative für Menschen, die Filialen brauchen aber keine lokale Sparkasse wollen.

Versteckte Kosten – worauf Stiftung Warentest besonders hinweist

Die Tester kritisieren, dass viele Banken mit “kostenlosen” Konten werben, aber versteckte Gebühren erheben:

1. Kreditkarten-Gebühren ab dem 2. Jahr

Problem: Viele Banken bieten im 1. Jahr kostenlose Kreditkarten, danach fallen 20-40€ Jahresgebühr an.

Betroffene Banken laut Test:

  • Santander 1plus Visa Card: Jahr 1 kostenlos, ab Jahr 2: 19,90€
  • Barclays Visa: Jahr 1 kostenlos, ab Jahr 2: 25€
  • Advanzia Mastercard Gold: Dauerhaft kostenlos (Ausnahme)

Tipp der Tester: Genau nachlesen, ob Kreditkartengebühren zeitlich begrenzt kostenlos sind.

2. Gebühren für Bargeldabhebungen am Fremdautomaten

Problem: Viele Konten werben mit “kostenlos Bargeld”, meinen aber nur an eigenen Automaten.

Kostenbeispiele laut Test:

  • Fremdautomaten in Deutschland: 2-5€ pro Abhebung
  • Fremdautomaten im Ausland: 5-10€ pro Abhebung
  • Sparkassen-Kunden an Volksbank-Automaten: 4€ pro Abhebung

Tipp der Tester: Prüfe das Automatennetz deiner Bank (Cash Group, CashPool, Sparkassen, Volksbanken).

3. Bedingungen für Kostenfreiheit

Problem: “Kostenlose” Konten sind oft nur unter Bedingungen kostenlos.

Häufige Bedingungen:

  • Mindestgeldeingang 700€/Monat (ING, comdirect, Consorsbank)
  • Mindestalter unter 28 Jahren (viele Sparkassen)
  • 3-5 Kartenzahlungen pro Monat (comdirect, 1822direkt)
  • Wertpapier-Sparplan ab 50€ monatlich (Consorsbank)

Kosten bei Nichterfüllung:

  • ING: 4,90€/Monat (58,80€/Jahr)
  • comdirect: 4,90€/Monat
  • Consorsbank: 4€/Monat
  • Viele Sparkassen: Sprung von 0€ auf 6-10€/Monat

Tipp der Tester: Kalkuliere, ob du die Bedingungen dauerhaft erfüllen kannst. Wenn nicht: Wähle ein bedingungslos kostenloses Konto (DKB, C24).

4. Dispozinsen – teuer bei allen Banken

Problem: Kontoüberziehungen kosten 6-16% Zinsen pro Jahr – auch bei “günstigen” Banken.

Dispozinsen im Test:

  • DKB: 9,89% p.a. (günstigste Direktbank im Test)
  • ING: 10,99% p.a.
  • C24: 12,90% p.a.
  • Sparkassen: durchschnittlich 11-13% p.a.
  • Volksbanken: durchschnittlich 12-14% p.a.
  • Teuerste Banken: bis 16% p.a.

Rechenbeispiel: Bei 1.000€ Dispo über 6 Monate fallen bei 12% Zinsen ca. 60€ Kosten an.

Tipp der Tester: Dispo nur kurzfristig nutzen. Bei dauerhaftem Bedarf: Ratenkredit (meist 4-8% Zinsen) günstiger.

5. TAN-Verfahren und Überweisungsgebühren

Problem: Manche Banken berechnen Gebühren für TAN-Generierung oder Überweisungen.

Kostenbeispiele:

  • Sparkasse Köln/Bonn: 0,35€ pro Online-Überweisung (bei günstigem Kontomodell)
  • Volksbank Bielefeld: 0,20€ pro mobileTAN
  • Postbank: 0,99€ für Papier-Überweisung

Tipp der Tester: Nutze Banken mit kostenlosem pushTAN oder photoTAN (alle Direktbanken, viele moderne Filialbanken).

Für wen lohnt sich welches Konto? – Empfehlungen nach Nutzertyp

Stiftung Warentest gibt konkrete Empfehlungen basierend auf deinem Nutzungsverhalten:

Standardnutzer mit regelmäßigem Einkommen

Profil: 700€+ monatlicher Geldeingang, normale Nutzung, Online-Banking

Empfehlung: ING Girokonto oder comdirect

Begründung: Bedingungen leicht erfüllbar, beste Bargeldversorgung, alle Standardleistungen kostenlos, gute Banking-Apps.

Jahreskosten: 0€

Wenignutzer ohne Mindestgeldeingang

Profil: Unregelmäßiges Einkommen, seltene Nutzung, niedriger Geldeingang

Empfehlung: DKB oder C24 Smart

Begründung: Keine Bedingungen für Kostenfreiheit, keine Mindesteingänge, dauerhaft kostenlos.

Jahreskosten: 0€

Vielreisende und Auslandsnutzer

Profil: Häufige Reisen, Zahlungen in Fremdwährung, Bargeldabhebungen weltweit

Empfehlung: DKB (mit Aktivstatus) oder Santander BestCard

Begründung: Kostenlose weltweite Bargeldabhebungen, keine Fremdwährungsgebühren, beste Auslandskonditionen.

Jahreskosten: 0€ (DKB) bis 20€ (Santander ab Jahr 2)

Senioren mit Filial-Bedarf

Profil: Renteneinkommen, regelmäßige Filialbesuche, Bargeldeinzahlungen, persönliche Beratung

Empfehlung: Lokale Sparkasse oder Volksbank mit günstigem Seniorenkonto

Begründung: Persönlicher Service, einfacher Zugang zu Bargeldeinzahlungen, Beratung vor Ort. Viele Sparkassen bieten Seniorenkonten ab 60 Jahren mit reduzierten Gebühren an.

Jahreskosten: 50-100€ (günstiger als Standard-Filialkonten)

Studenten und Auszubildende

Profil: Geringes Einkommen, mobiles Banking, flexible Nutzung

Empfehlung: C24 oder spezielle Studentenkonten (Sparkassen, Volksbanken)

Begründung: C24 komplett kostenlos ohne Bedingungen. Alternativ: Viele Filialbanken bieten kostenlose Studentenkonten bis 25-30 Jahre.

Jahreskosten: 0€

Selbstständige und Freiberufler

Profil: Variabler Geldeingang, häufige Überweisungen, ggf. Bargeldeinzahlungen

Empfehlung: ING (privat) oder spezielles Geschäftskonto (falls geschäftliche Nutzung)

Begründung: ING erlaubt moderate geschäftliche Nutzung im Privatkonto. Bei intensiver geschäftlicher Nutzung: Separates Geschäftskonto erforderlich.

Jahreskosten: 0€ (ING privat) oder 5-15€ (Geschäftskonto)

Was kostet ein Girokonto wirklich? – Realistische Jahreskosten

Stiftung Warentest berechnet für jedes Konto die tatsächlichen Jahreskosten basierend auf Nutzerprofilen. Hier die Übersicht:

Kostenvergleich: Direktbanken vs. Filialbanken

KontomodellKontoführungKartenBargeldGesamt/Jahr
ING (mit Geldeingang)0€0€0€0€
DKB (bedingungslos)0€0€0€0€
C24 (bedingungslos)0€0€0€0€
comdirect (mit Bedingung)0€0€0€0€
Sparkasse (Durchschnitt)96€0€24€120€
Volksbank (Durchschnitt)108€12€20€140€
Postbank84€25€0€109€

Ersparnis durch Wechsel: Bis zu 140€ pro Jahr bei Wechsel von Volksbank zu DKB oder C24.

Kostenfallen bei scheinbar “kostenlosen” Konten

Szenario 1: ING ohne Mindestgeldeingang

  • Kontoführung: 58,80€/Jahr (4,90€/Monat)
  • Karten: 0€
  • Gesamt: 58,80€/Jahr

Szenario 2: Wenignutzer bei Sparkasse

  • Kontoführung: 72€/Jahr (6€/Monat)
  • Bargeldabhebungen Fremdautomat: 48€ (4€ × 12 Monate)
  • Kontoauszüge: 12€
  • Gesamt: 132€/Jahr

Szenario 3: Vielreisender mit falscher Bank

  • Kontoführung: 60€/Jahr
  • Auslandsabhebungen: 120€ (10€ × 12 Monate)
  • Fremdwährungsgebühren: 40€ (2% von 2.000€ Umsatz)
  • Gesamt: 220€/Jahr

Vergleich mit optimaler Wahl (DKB): 0€/Jahr = 220€ Ersparnis

Häufige Fragen zum Stiftung Warentest Girokonto-Test

Wie aktuell sind die Testergebnisse?

Stiftung Warentest aktualisiert den Girokonto-Test halbjährlich (meist April und Oktober). Die Daten werden laufend gepflegt, da sich Gebühren ändern können. Aktuelle Ergebnisse findest du unter test.de/girokonten oder in der Zeitschrift Finanztest.

Kann ich die vollständigen Testergebnisse kostenlos einsehen?

Die Übersicht und wichtigsten Ergebnisse sind auf test.de teilweise kostenlos verfügbar. Für detaillierte Einzelbewertungen und alle 270 getesteten Konten ist ein Zugang zu Finanztest erforderlich (Einzelheft ca. 6€ oder Digital-Abo).

Warum gibt es keinen eindeutigen Testsieger?

Girokonto-Qualität hängt stark von individuellen Bedürfnissen ab. Was für einen Vielreisenden optimal ist (DKB), passt nicht für einen Senior mit Filial-Bedarf (Sparkasse). Stiftung Warentest bewertet daher nach Nutzerprofilen und gibt differenzierte Empfehlungen.

Sind die Testsieger überall verfügbar?

Direktbanken (ING, DKB, C24, comdirect) sind deutschlandweit verfügbar. Sparkassen und Volksbanken sind regional organisiert – Preise und Leistungen variieren stark. Prüfe deine lokale Sparkasse oder Volksbank separat.

Wie oft ändern Banken ihre Gebühren?

Banken können Gebühren jederzeit anpassen, müssen aber 2 Monate vorher informieren. Bei Erhöhungen hast du ein Sonderkündigungsrecht. Stiftung Warentest empfiehlt: Jahresgebührenmitteilung prüfen und bei Erhöhungen ggf. wechseln.

Was passiert, wenn ich Bedingungen für Kostenfreiheit nicht mehr erfülle?

Die Bank berechnet dann die reguläre Kontoführungsgebühr (meist 4-10€/Monat). Du wirst nicht automatisch gekündigt. Du kannst jederzeit zu einem bedingungslos kostenlosen Konto (z.B. DKB, C24) wechseln.

So nutzt du die Stiftung Warentest Ergebnisse für deine Kontowahl

Schritt 1: Dein Nutzerprofil bestimmen

Beantworte diese Fragen:

  • Wie hoch ist dein monatlicher Geldeingang? (unter 700€ / über 700€)
  • Wie oft hebst du Bargeld ab? (selten / regelmäßig)
  • Brauchst du Filialen? (nein / ja für Bargeldeinzahlung / ja für Beratung)
  • Reist du viel ins Ausland? (selten / häufig)
  • Wie wichtig ist dir Online-Banking? (sehr wichtig / egal)

Schritt 2: Passende Konten aus dem Test filtern

Wenn du:

  • Kein Filial-Bedürfnis hast → Direktbanken (ING, DKB, C24, comdirect)
  • Mindestgeldeingang über 700€ hast → ING oder comdirect
  • Unregelmäßiges Einkommen hast → DKB oder C24
  • Viel reist → DKB (mit Aktivstatus)
  • Filialen brauchst → Lokale Sparkasse oder Volksbank

Schritt 3: Kosten vergleichen

Nutze den Stiftung Warentest Rechner oder berechne selbst:

  • Kontoführung pro Jahr
  • Kartengebühren (Girocard + Kreditkarte)
  • Bargeldabhebungen (eigene Anzahl × Kosten pro Abhebung)
  • Sonstige Gebühren (TAN, Überweisungen, Ausland)

Ergebnis: Gesamtkosten pro Jahr für dein individuelles Nutzungsverhalten

Schritt 4: Preis-Leistungs-Verzeichnis prüfen

Bevor du ein Konto eröffnest, lies das Preis-Leistungs-Verzeichnis (PLV) der Bank. Hier stehen alle Gebühren im Detail – auch die versteckten.

Achte besonders auf:

  • Bedingungen für Kostenfreiheit (Mindestgeldeingang, Alter, Kartenzahlungen)
  • Gebühren ab dem 2. Jahr (Kreditkarte)
  • Kosten für Bargeldabhebungen (Inland/Ausland, eigene/fremde Automaten)
  • Dispozinsen
  • TAN-Verfahren und Überweisungsgebühren

Schritt 5: Kontowechselservice nutzen

Wenn du dich für ein neues Konto entschieden hast:

  1. Neues Konto eröffnen (online oder in Filiale)
  2. Kontowechselservice beauftragen (gesetzlich vorgeschrieben)
  3. Neue Bank informiert alle Zahlungspartner automatisch
  4. Nach 2-3 Wochen: Altes Konto kündigen

Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Girokonto-Wechsel erklärt den Prozess im Detail mit Checklisten und Fristen.

Dauer: 2-3 Wochen. Lass das alte Konto 2 Monate parallel laufen zur Sicherheit.

Fazit: Was sagt Stiftung Warentest zu Girokonten?

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem aktuellen Girokonto-Test:

Für 80% der Verbraucher gilt:

  • Direktbanken sind die beste Wahl – kostenlos, gute Leistungen, moderne Apps
  • ING für Berufstätige mit regelmäßigem Einkommen (beste Bargeldversorgung)
  • DKB für Vielreisende und digitale Nutzer (weltweite Kostenfreiheit)
  • C24 für Wenignutzer ohne Mindestgeldeingang (bedingungslos kostenlos)

Filialbanken nur sinnvoll wenn:

  • Regelmäßige Bargeldeinzahlungen nötig
  • Persönliche Beratung wichtig
  • Online-Banking keine Option

Die größten Kostenfallen laut Test:

  • Versteckte Kreditkartengebühren ab Jahr 2
  • Bedingungen für Kostenfreiheit (Mindestgeldeingang)
  • Bargeldabhebungen am falschen Automaten
  • Zu hohe Dispozinsen

Die wichtigste Empfehlung von Stiftung Warentest:

Vergleiche jährlich deine Kontokosten. Banken ändern Gebühren, neue Anbieter kommen auf den Markt. Ein Kontowechsel dauert nur 2-3 Stunden, spart aber bis zu 200€ pro Jahr. Das lohnt sich.

Starte jetzt: Prüfe deine aktuellen Jahreskosten, vergleiche mit den Testsiegern und wechsle bei Bedarf zu einem günstigeren Konto. Die Ersparnis lohnt sich jedes Jahr aufs Neue.